Paddel kaufen - aber richtig

So bestimmst du die optimale Paddellänge

Doppelpaddel Ratgeber

Doppelpaddel-1.png

So bestimmst du die richtige Kajak Paddellänge

Neben dem Kauf eines Kajaks und einer passenden Schwimmweste, sollte auch der Auswahl eines geeigneten Paddels Beachtung geschenkt werden. Das Paddel, genauer gesagt das Doppelpaddel ist schließlich das Werkzeug und Fortbewegungsmittel fürs Kajak fahren. Wer lange Freude am Kajakfahren behalten möchte, sollte verschiedene Faktoren berücksichtigen, die die Länge des Paddels beeinflussen. Körpergröße, Kajakbreite und persönlicher Paddelstil (steil oder flach) sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden.

Die Körpergröße

In vielen Beiträgen ist die Körpergröße ein wichtiger Faktor für die Berechnung der Paddellänge. Das ist im Prinzip auch richtig. Jedoch kann z.B. ein 2,30m langes Doppelpaddel für eine Person mit einer Körpergröße von 1,80m zu lang, für eine andere mit exakt der gleichen Körpergröße zu kurz sein. Warum? Ausschlaggebend hierfür sind Unterschiede zwischen Oberkörper- und Beinlänge.

Die folgende Tabelle berücksichtigt die Länge des Oberkörpers sowie den eigenen Paddelstil (flach oder steil) und gibt darauf eine Empfehlung zur Paddellänge. Eine flache Paddeltechnik wird meist beim gemütlichen Freizeit Tourenpaddeln eingesetzt. Der Winkel zum Wasser ist flach, der Vortrieb im Wasser allerdings reduziert. Die steile Paddeltechnik ist schon sportlicher und kraftvoller und wird z.B. im Wettkampf-/Wildwasserbereich eingesetzt. Hierbei wird das Paddelblatt dicht am Boot geführt.

Zu beachten ist auch die Sitzhöhe im Kajak, damit das Paddel optimal ins Wasser eintauchen kann.

Methode 1

Paddellänge mit Rumpfhöhe ermitteln

RumpfhöhePaddellängePaddellänge steiler WinkelPaddellänge flacher Winkel 
60cm180cm210-215cm-
61cm180-200cm210-215cm215-220cm
66cm190-200cm210-215cm215-220cm
71cm200-220cm220-230cm215-220cm
76cm220-230cm220-230cm230-240cm
81cm230cm230cm-
86cm230cm230cm-
91cm230cm230cm-

Wie messe ich die Rumpfhöhe

Um Ihre Rumpfhöhe zu ermitteln setzten Sie sich auf einen Stuhl mit flacher Sitzfläche und messen von der Sitzfläche zwischen den Beinen bis zur Nasenspritze.

Achtung:
Bitte beachten Sie auch die Bootsbreite bei der Wahl der Paddellänge.

Eine Tabelle dazu finden Sie nachfolgend.

Methode 2

Paddellänge mit Bootsbreite ermitteln

Bootsbreite55-59cm60-67cm> 68cm 
Körpergröße
< 170cm210-215cm215-220cm220-230cm
170-180cm215-220cm220-225cm230-240cm
180-190cm220-225cm225-230cm230-240cm
> 190 cm225-230cm230-240cm230-240cm

Bootsbreite

Je breiter das Kajak, desto länger das Paddel. Mit einem zu kurzen Paddel würde man gegen die Seitenwände stoßen und der Paddeldurchzug wäre nicht effizient. Eine kleinere Person wird in einem breiteren Kajak möglicherweise die gleiche Paddellänge wie die eines großen Paddlers in einem schmaleren Kajak brauchen.
Die nachstehende Tabelle bezieht die Kajakbreite mit in die Überlegung ein.

Methode 3

Nehme das Paddel in die Hände und halte es über den Kopf. Die Arme bilden dabei einen rechten Winkel. Deine Hände sollten 2/3 von der Paddelmitte und 1/3 vom Paddelblatt liegen.

Methode 4

Stelle dich aufrecht hin und greife das Paddel mit ausgestrecktem Arm. Idealerweise kannst du deine Fingerglieder um das Ende des Paddelblatts legen.

Kleine Materialkunde - Welches Paddel-Material ist das Beste für mich?


Paddel, d.h. Paddelblatt und Paddelschaft, können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein.

Paddelschäfte:

Aluminium Paddel sind sehr robust und bieten sich insbesondere für Einsteiger und Kurzstreckenpaddler an, da sie „Fehler verzeihen“ und bereits für „kleines Geld“ zu kaufen sind. Der Nachteil gegenüber anderen Materialien ist das höhere Gewicht.  

Fiberglas Paddel (GFK) liegen schon merklich leichter und angenehmer in der Hand. Sie sind etwas teurer, zahlen sich aber insbesondere für ambitionierte Tourenpaddler aus, die damit ermüdungsfreier paddeln können. Hier macht sich auch der „Flex“ des Paddels bemerkbar: Der Paddelschaft ist bei einem Fiberglaspaddel weicher. Das Paddel gibt beim Paddelschlag ins Wasser etwas nach und entlastet dadurch Gelenke und Muskulatur. Daher empfehlen sich für Langstrecken Touren, Paddel mit einem höheren Flex.

Carbon Paddel (CFK) sind, auch preislich gesehen, im High-end Bereich angesiedelt. Der große Vorteil von Carbon ist hauptsächlich das geringe Gewicht und die direkte Kraftübertragung, die ein schnelleres Vorankommen ermöglicht. Der Nachteil: Sie sind empfindlich gegenüber Grundberührungen.

Schaftform

Neben den klassischen geraden Schäften gibt es bei Paddeln der Oberklasse auch Ergoschäfte. Diese sind im Bereich der Griffflächen ergonomisch rund geschwungen.
Schäfte gibt es glatt und strukturiert/geriffelt. Ein strukturierter Schaft ist wesentlich griffiger anzufassen, kann aber bei empfindlichen Händen störend sein oder zu Blasen führen. Paddel- oder Fahrradhandschuhe können da einfach Abhilfe schaffen.
Viele Paddel haben einen ovalförmigen Paddelschaft. Keine Sorge! Dies ist weder ein Produktionsfehler noch ein Transportschaden. Dies ist völlig normal und aus Ergonomie-Gründen durchaus gewollt!
Beim Paddeln verhält sich das dann wie folgt: Während man mit der rechten Hand das Paddel an der ovalen Stelle festhält und sich an der Position nichts wirklich ändert, läuft das Paddel quasi nur lose durch die linke Hand und schont das Handgelenk (kein Abknicken).
Wenn man ein Paddel mit ovaler Griffstelle kauft, ist diese in der Regel nur auf der rechten Seite. Als Linkshänder muss man darauf achten, dass diese beidseitig oder nur links ist.

Paddelblatt

Paddelblätter werden aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt. U.a. Holz, Nylon, verschiedene Kunststoffe, Carbon oder mehrere Lagen in Kunstharz getränkter Glasfasern.

Bei den meisten Paddeln besteht es aus Kunststoff mit oder ohne Glasfaser-Verstärkung.
Je höher der Glasfaser Anteil, desto steifer wird in der Regel das Blatt. Leichte weiße Schlieren (also Blatt z.B. nicht Tiefschwarz), zeigen die Fiberglas-Verstärkung. Diese Paddel sind in der Regel sehr unempfindlich.
  • Holzblatt

  • Kunststoffblatt

  • Fiberglasblatt

Carbon oder Kunstharz/Glasfaser Blätter sind im Hi-Performance Bereich zu finden. Diese sind recht stabil, besonders leicht und ermöglichen ermüdungsfreies Paddeln.  
Dennoch mögen diese weniger Bodenkontakt, Paddelbrücken und harte Schläge. Davon können diese Risse bekommen oder gar brechen.
  • Kunstharz / Glasfaserblatt

  • Carbonblatt

Paddelteilung

Neben der einteiligen Variante sind Doppelpaddel in unterschiedlichen Teilungen erhältlich: 2-teilig, 3-teilig und 4-teilig. Insbesondere auf Reisen sind teilbare Paddel praktisch, da sie bis auf ein kleines Packmaß zerlegbar und so leicht im oder am Packsack verstaubar sind.

Verbindungen und Verschlüsse der Paddelschäfte

King Pin Teilung

Die präzise King Pin Teilung ermöglicht einen frei einstellbaren Winkel beim Paddeln. Die Verbindung kann sich durch das patentierte System nicht unfreiwillig verstellen.

Vario Teilung

Vario Teilungen sind ebenfalls vom Winkel völlig flexibel einstellbar und haben in der Regel die Möglichkeit die Länge um ca. 10cm zu verlängern. Ideal für unterschiedlich große Paddler, unterschiedliche Bootsbreiten und Anfänger die Ihre exakte Wunschlänge noch austesten.

Federschnapper

Das meistgenutzte Verbindungssystem ist der Federschnapper.

Tropfringe - Ein (un-)nötiges Accessoire?

Die meisten Paddel sind mit Tropfringen ausgestattet. Diese halten den Paddler trocken, indem sie verhindern (mehr oder weniger), dass das Wasser am Paddelschaft herunterläuft.

Diese können aber auch einzeln nachgekauft/nachgerüstet werden.

Paddeltaschen

Empfindliche Paddelblätter können in einer Paddeltasche geschützt gelagert werden.

Paddeltaschen

Das perfekte Werkzeug fürs Kajak fahren

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